Bericht Nr. 1 aus Genf: Ankommen und Aufbau des Büros

Bericht Nr. 1 aus Genf: Ankommen und Aufbau des Büros

genf1Claudia Fortunato (Linksjugend [’solid] Brandenburg  und Mitstreiterin in der Flüchtlingspolitik), berichtet aus Genf, wo in Kürze die Friedensverhandlungen zum Syrien-Konflikt beginnen. Claudia begleitet während den Verhandlungen einen Teil der syrischen Opposition, den Kurdischen Nationalrat. Hier dokumentiere ich ihren ersten Bericht.

Die Formel „Fluchtursachen bekämpfen“ ist in aller Munde, doch kaum jemand hat stichhaltige Strategien, wie Konflikte und Krieg, Verfolgung und Vertreibung nachhaltig bekämpft werden können. In vielen Fällen versucht die UNO zu vermitteln, so auch bezogen auf Syrien, wo seit fünf Jahren oppositionelle Gruppen für Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie kämpfen.

Aktuell habe ich die Möglichkeit, einen Teil der syrischen Opposition, den Kurdischen Nationalrat in Syrien (KNR), bei den Genf-III-Friedensverhandlungen, die am 9. März fortgesetzt werden sollen, zu begleiten. Der KNR besteht aus zwölf Parteien sowie Mitgliedern von zivilgesellschaftlichen Organisationen und unabhängigen Personen. Innerhalb der syrischen Kräfte ist er fester Bestandteil der National Coalition of Syrian Revolution and Opposition Forces sowie des Hohen Verhandlungskomitees, das bei der Oppositionskonferenz in Riad im Dezember 2015 für die anstehenden Friedensgespräche gegründet wurde.

Am 26. Februar konnte das Büro unter Anwesenheit des KNR-Präsidenten, Ibrahim Biro, sowie deutscher, türkischer, russischer und saudi-arabischer Diplomaten und von Vertretern kurdischer Parteien eröffnet werden. Zu unseren Aufgaben als zweiköpfiges Genfer Office Team gehören die Unterstützung des Kurdischen Nationalrats bei der Erstellung von Konzeptpapieren für die Verhandlungen in unterschiedlichen Sprachen, die Vermittlung seiner Positionen gegenüber der westlichen Medienöffentlichkeit und die Koordinierung von Kontakten und Terminen. All das verspricht eine ereignisreiche und lehrreiche Zeit zu werden, an deren Ende wir hoffentlich von uns behaupten können, einen kleinen Beitrag zur friedlichen Lösung des Konflikts sowie zur Etablierung eines demokratischen und föderalen Systems in Syrien beigetragen zu haben.