Stolpersteine in Nauen - Patenschaft für einen Stolperstein - Update

Stolpersteine in Nauen – Patenschaft für einen Stolperstein – Update

Update 19.8.2016:

Durch den unten stehenden Blogbeitrag ist eine Verwandte von Frau Eck, die der Stolperstein-Initiative bisher nicht bekannt war, auf die Verlegung eines Stolpersteins für Frieda Eck aufmerksam geworden. Sie hat daraufhin darum gebeten, die Patenschaft für den Stein übernehmen zu dürfen. Ich finde es toll, dass sie die Aktion unterstützt und habe natürlich sofort signalisiert, dass ich dafür gern zurück trete. Ich werde deshalb die Patenschaft für einen anderen Stein übernehmen und zwar für Lucie Laski:

Die Geschwister Erna und Lucie Laski wurden in Nauen geboren. Ihre Eltern betrieben ein Photografisches Atelier in der Dammstr. 17 in Nauen.  Als der Vater starb, übernahmen die Schwestern das Geschäft. In der Pogromnacht verwüstete die SA das Geschäft. Die Schwestern, die zum christlichen Glauben übergetreten waren, fühlten sich zu unrecht behandelt und versuchten vergebens ihr Deutschsein zu beweisen. 1939 wurden beide tot in der Badewanne gefunden. Vermutungen zur Todesursache schwankten zwischen Vergewaltigung und Mord durch die SA oder Suizid aus Verzweiflung.

 

Ursprünglicher Beitrag:

Ich habe gerade die Patenschaft für den Stolperstein für Frieda Eck, der am 27. September in Nauen verlegt wird, übernommen.

Frau Frieda Wally Beta Eck, geb. Gottschalk, wurde am 1. April 1886 in Nauen geboren. Sie war jüdischer Herkunft und mit dem “Arier” Karl Eck verheiratet, der im 1. Weltkrieg fiel. Frau Eck war Schneidermeisterin und betrieb in ihrer Wohnung in Nauen Berlinerstraße 7 eine Damenschneiderei. Frau Eck war als Witwe, mit jüdischer Herkunft, den Verfolgungen der Nazis ausgeliefert. In der Pogromnacht am 9. November 1938 wurde ihre Wohnung von der SA demoliert. 1943 wurde sie nach Ravensbrück gebracht und dort 1944 ermordet.

Am 27. September werden insgesamt 8 Stolpersteine in Nauen verlegt. Hier geht es zu weiteren Informationen zu den Steinen, die in Nauen verlegt werden.

 

Zum Hintergrund:

Der Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Inzwischen liegen Stolpersteine in 1099 Orten Deutschlands und in zwanzig Ländern Europas.

‚Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist‘, zitiert Gunter Demnig den Talmud. Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten. Auf den Steinen steht geschrieben: HIER WOHNTE… Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch.

Für 120 Euro kann jeder eine Patenschaft für die Herstellung und Verlegung eines STOLPERSTEINS übernehmen.

Mehr dazu auf der offiziellen Seite www.stolpersteine.eu