Termine im Wahlkreis: Landfrauen und Gemeinschaftswerk Soziale Dienste

Termine im Wahlkreis: Landfrauen und Gemeinschaftswerk Soziale Dienste

Nachdem ich gestern morgen mit dem Leiter der Polizeiinspektion Havelland, Herrn Gündel, mein „Prakikum“ bei der Polizei ausgewertet habe (Bericht hier), ging es weiter mit Terminen im Wahlkreis.

ribbeckZuerst machte ich mich auf nach Ribbeck. Im Schloss Ribbeck traf ich mich, nach einem kurzen Schwatz mit einigen Mitarbeiterinnen und dem neuen Geschäftsführer Herrn Wasser, mit der Vorsitzenden des Landfrauenvereins Havelland, Frau Blask. Sie berichtete mir ausführlich über die Aktivitäten der 104 Landfrauen im Havelland – u.a. diverse Projekte vor Ort und Unterstützung von Festen und Veranstaltungen des Landkreises. Wir sprachen auch sehr viel über die aktuelle gesellschaftliche Situation, zunehmende Vereinzelung und abnehmendes ehrenamtliches Engagement, was gerade im ländlichen Raum nach ihrer Wahrnehmung zunehmend das gesellschaftliche Klima schwieriger macht. Ich bin wirklich beeindruckt von den vielfältigen Aktivitäten der Lndfrauen, neben Familie, Arbeit und Hof!

gemeinschftswerkDie nächste Station war das Gemeinschaftswerk Soziale Dienste Nauen e.V. Hie begleitete mic die Fraktionsvorsitzende der LINKEN in der Stadtverordnetenversammlung Nauen Susanne Schwanke-Lück. Wir trafen uns mit mehreren Mitarbeiterinnen aus dem ganzen Havelland, da vor unserem Gespräch bereits eine Beratung stattgefunden hatte, und die Mitarbeiterinnen der verschiedenen Standorte deshalb im Haus waren. Der Verein ist im Pflegebereich tätig und betreibt in Ketzin, Wustermark, Nauen, Rathenow, Falkensee und Friesack vor allem ambulante Pflege. Er hat 250 feste MitarbeiterInnen und arbeitet mit ca. 100 ehrenamtlich Aktiven. Er organisiert auch Tagespflege und es urde deutlich, dass die MitarbeiterInnen den Grundsatz ambulant vor stationär sehr ernst nehmen. So organisiert der Verein verschiedene dezentrale Wohngemeinschaften und Tagespflegeeinrichtungen vor allem für an Demenz erkrankte Menschen. Es wurde im Gespräch deutlich, dass die aktuellen bundesgesetzlichen Regelungen zwar den Vorrang der ambulanten Pflege propagieren, dem jedoch nciht gerecht werden. Ich stimme mit dem Gemeinschaftswerk überein, dass es Ziel sein muss, dass stationäre Pflege so lange wie möglich vermieden werden muss, damit die Menschen so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung oder wenigstens in dem Ort, in dem sie viele Jahre lang gelebt haben, bleiben können. Die betreuen Wohnformen empfinde ich persönlich als sehr geeignet, auch bei Alter oder Krankheit ein würdevolles Leben zu ermöglichen. Nach allem, was wir im Gespräch gehört haben, ist es dahin aber noch ein weiter Weg, was neben gesetzlichen Regelungen auch Vorbehalte bei Kassen und beteiligten Behören bedingen.

Und ein weiteres Problem wurde deutlich: de im Pflegebereich vorherrschende Fachkräftemangel. Für mich wurde klar, dass dieser vor allem aus der mangelnden gesellschaftlichen Wertschätzung für diese Beruf und aus starren Strukturen, die das Abrechnungs- und Dokumentationssystem in den Mittelpunkt stellen und den Menschen in den Hintergrund treten lassen, resultiert. Es ist noch ein weiter Weg, bis wir alle verstanden haben, welchen wichtigen Stellenwert der gesamte Pflegebereich angesichts der demographischen Entwicklung noch erlangen wird und wieviel Arbeit wir in die notwendige gesellschaftliche Anerkennung noch stecken müssen.