Unterwegs in Cottbus

Unterwegs in Cottbus

In dieser Woche tourte der Arbeitskreis Soziales der LINKEN Landtagsfraktion durch Brandenburg. Ich konnte leider nur am Dienstag und am Donnerstag dabei sein.

Am Dienstag standen verschiedene Termine in Cottbus auf dem Programm. Zusammen mit meinen Fraktionskolleg*innen Bettina Fortunato, Diana Bader, Andreas Bernig und Matthias Loehr sowie dem Vorsitzenden der LINKEN Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung, André Kaun, und der LINKEN BUndestagskandidatin, Birgit Kaufhold, besuchte ich verschiedene Projekte und Einrichtungen in der Stadt.

Die 1. Station war ein Gespräch mit dem Sozialdezernenten der Stadt Cottbus, Herrn Bernd Weiße, vor allem zur Integration von Geflüchteten. Aber auch andere Themen wie fehlende Kita-Plätze und die Situation der Jugendhilfe spielten eine Rolle. Herr Weiße hat vor allem die Herausforderungen, vor denen die Stadt wegen des Zuzugs von Geflüchteten steht (und hier vor allem von Geflüchteten, bei denen bereits fest steht, dass sie einen gesicherten Aufenthaltsstatus haben), thematisiert. Seitens der Stadt Cottbus wird darauf gedrungen, dass mehr finanzielle Mittel durch Land und Bund in die Handgenommen werden, um diese Prozesse erfolgreich zu meistern.

Station 2 war das SOS-Kinderdorf und mit dem Mehrgenerationenhaus in Cottbus. Die Leiterin, Claudia Trojan und ihre Stellvertreterin Anke Neumann führten uns durch das Haus und informierten uns über die vielen Projekte des Trägers. Die Angebote des Mehrgenerationen-Hauses wenden sich an alle Altersgruppen: von Kinderkrippe und Mutter-Kind-Gruppen, über einen Jugendclub und Projekte mit Geflüchteten bis hin zum Treff für Senior*innen. Etliche Projekte sind generationenübergreifend konzipiert, andere wiederum belassen die Altersgruppen unter sich. Wir waren ehrlich begeistert von der Vielseitigkeit und Professionalität des Trägers. Hier wird durch die 53 fest angestellten Mitarbeiter*innen richtig großartige Abeit mit viel Herzblut geleistet und man merkt den Mitstreiter*innen im Haus an, wie viel Freude sie bei ihrere Arbeit haben.

Die 3. Station an diesem Tag war ein Besuch bei der Schulgesundheitsfachkraft Sybille Rudnik in der Europaschule. Das Projekt „Schulgesundheitsfachkraft“ – oder einfacher gesagt „Schulkrankenschwester“ wurde gemeinsam vom Land, der AOK und weiteren Akteuren ins Leben gerufen. Ziel ist es, vor allem in Gebieten mit sozialen Problemlagen, die Schulen durch eine Schulkrankenschwester zu unterstützen und durch Prävention, Nahebringen von gesundem Essverhalten und der Versorgung bei kleineren Verletzungen den Schüler*innen einen geusnden Start ins Leben zu ermöglichen. Das Projekt wird landesweit mit 10 Fachkräften gestaltet und wir hoffen, dass dieser Ansatz verstetigt und ausgeweitet werden kann.

Ein intensiver Austausch beleuchtete die Aufgaben und Grenzen dieser wichtigen neuen Funktion an der Schule. Hierzu standen auch der Rektor Lothar Nagel, und Stefan Engelbrecht vom Projektträger AWO zum Austausch zur Verfügung. Frau Rudnik schilderte uns die ihre ersten Erfahrungen in der Praxis und machte uns durch ihre Erzählungen deutlich, wie wichtig diese Arbeit für die Schule bereits jetzt ist.

Die 4. und letzte Station unseres Besuchs in Cottbus war ein Gespräch beim Regionalen Willkommenstreff in Sachsendorf. Hier treffen sich Geflüchtete mit hauptamtlich und ehrenamtlich Aktiven, werden Deutschkurse gegeben und finden verschiedene Gruppen und Treffen statt. Hier wird aber auch gemeinsam genäht, die Kinder können spielen, während die Erwachsenen einen Kurs besuchen oder auch mal schnell Besorgungen machen und hier bekommen die Gäste auch niedrigschwellige Beratung in Alltagsfragen. Die Leiterin des Treffs, Yvette Kirschner, berichtete und von den vielen Aktivitäten und wir waren sehr angetan von dem, was hier alle spassiert und geleistet wird.

Im Willkommenstreff trafen wir auch die Flüchtlingskoordinatorin der Stadt Cottbus, Stefanie Kaygusuz-Schurmann, mit der wir vor allem über praktische Fragen der Integration – von Wartezeiten für Integrationskurse, über Arbeitsmarktintegration bis hin zur Unterstützung bei der Wohnungssuche sprachen.

Es war insgesamt ein sehr interessanter Tag mit vielen Eindrücken, Ideen und Informationen.