Unterwegs in Potsdam-Mittelmark: Infocafé "Der Winkel" und AAfV-PM

Unterwegs in Potsdam-Mittelmark: Infocafé „Der Winkel“ und AAfV-PM

Auch heute war ich wieder im Land unterwegs. Zwei Termine in Potsdam-Mittelmark standen auf dem Programm.

winkelDer erste Weg führte mich nach Bad Belzig ins Infocafé „Der Winkel“. Das Infocafé kämpft seit 1998 für Weltoffenheit und Toleranz in der Stadt, kümmert sich um Geflüchtete und organisiert die Vernetzung flüchtlingspolitisch Aktiver. Wir sprechen vor allem über aktuelle Fragen der Flüchtlingspolitik und die Entwicklungen in der Neonaziszene von Bad Belzig und Potsdam-Mittelmark. Es wurde deutlich, dass die Arbeit der extremen Rechten merklich zugenommen hat und vor alem die NPD in Bad Belzig und Umgebung starke Aktivitäten entfaltet. Einige anwesende Jugendliche sprachen von einer starken Bedrohungskulisse gegen Aktive in der antifaschistischen und der Arbeit mit Geflüchteten. Auch dasInfocafé ist immer wieder Ziel von Angriffen (eingeschlagene Scheiben, Angriffe mit nicht zugelassenen Böllern…).  Und auch BersucherInnen wurden bereits angegriffen. Es braucht in Bad Belzig Mut, sich klar zu positionieren. Ich habe im Gespräch Unterstützumg wo immer nötig und möglich angeboten, in dem Wissen, dass Politik da nur wenig tun kann. Am Ende kommt es darauf an, im Ort ein Klima zu schaffen, wo rassistische und Gewalt gegen antifaschistisch Aktive geächtet ist. Das braucht langen Atem und viele Menschen vor Ort, die bereit sind, daran zu arbeiten.

 

aafvDie zweite Station war ein Gespräch mit Herrn Leisegang vom Arbeits- und Ausbildungsförderungsverein Potsdam-Mittelmark e.V. Der Verein betreibt im Landkreis einige Unterkünfte für Geflüchtete und hat aktuell ca. 1.300 Geflüchtete in Bereuung. Neben der Unterbringung und Versorgung hat der Verein auch Projekte zur Arbeitsmarktinitegration )hier vor allem Kompetenzfeststellung und Berufsanerkennung) gestartet. Wir sprachen vor allem über den Rechtskreiswechsel ins SGB II (also wenn Geflüchtete ihre Anerkennung als Flüchtling erhalten und deshalb nicht mehr dem Asylbewerberleistungsgesetz unterliegen).

Nach diesem Termin musste ich schnell nach Potsdam zu einem Gespräch mit Herrn Bürgel vom Deutschen Roten Kreuz zu Problemen bei der Betreibung der Erstaufnahmeeinrichtungen in Brandenburg. Hierzu kann ich in diesem Rahmen nicht detailliert berichten. Deshalb nur so viel: Aus meiner Sicht hat das DRK aus den Problemen am Anfang des Jahres in der Erstaufnahmeenrichtung in Eisenhüttenstadt gelernt, reagiert mittlerweile sehr viel sensibler auf schwierige Situationen und hat Maßnahmen auf den Weg gebracht, die verhindern sollen, dass solche Probleme und Situationen weiterhin entstehen.

Auch das war wieder ein sehr interessanter Tag mit vielen neuen Erkentnissen und einigen Sachen, um die ich mich in den nächsten Wochen kümmern werde.