Demo gegen rechts in Gransee

Demo gegen rechts in Gransee

Nach Bekanntwerden von Plänen extrem rechter Kreise inkl. der AfD, Millionen Menschen aus Deutschland deportieren zu wollen, protestieren aktuell deutschlandweit hunderttausende Menschen gegen Rechtsextremismus. Am Samstag hatten diverse Verbände und Parteien zu einer Demonstration in Gransee unter dem Motto „Hand in Hand gegen rechts“ aufgerufen. Klar, dass auch ich mich auf den Weg nach Gransee gemacht habe!

600 Menschen in Gransee gegen rechts ist ein großartiges Signal! Klar ist doch, nicht in Potsdam oder Berlin wird sich entscheiden, ob der Kampf gegen Rechtsextremismus, Intoleranz oder Gewalt gewonnen wird – so wichtig die Signale der großen Kundgebungen und Demonstrationen dort auch sind. Am Ende entscheidet sich aber in jedem Ort, in jeder Region, ob es gelingt, Nazis zurückzudrängen. Vor Ort wird entscheiden, wie das gesellschaftliche Klima in einer Stadt oder einem Dorf ist, ob dort auch die, die aus Sicht der Nazis nicht dazu gehören, ohne Angst leben können. Deshalb kann auch eine Demonstration nur ein Anfang sein. Es braucht Vernetzung und Zusammenarbeit aller, denen unsere Demokratie wichtig ist.

Bei der Abschlusskundgebung in Gransee habe ich dann auch noch einige Worte an die Teilnehmer*innen richten dürfen. Mir war es wichtig, klar zu machen, dass das, was da in Potsdam besprochen wurde, nicht überraschend ist. Die Granseezeitung zitiert mich wie folgt: „Die Landtagsabgeordnete der Linken in Brandenburg, Andrea Johlige: „Das ist kein Geheimprojekt, was da in Potsdam beredet wurde, das ist reale Politik, die die AfD machen will und das ist die Gefahr, über die wir gerade reden. Die AfD werden wir nicht in Potsdam oder Berlin besiegen, sondern nur hier vor Ort. Denn hier sitzen die Wählerinnen und Wähler.““

Und mir war wichtig, klar zu machen, dass es durchaus Ursachen gibt, die zum Erstarken der AfD und anderer rechter Kräfte geführt haben und dass nur eine gut Politik, die die realen Probleme der Menschen in den Blick nimmt, den Rechtsextremismus zurück drängen kann. Die Granseezeitung zitiert mich auch dazu: „Auch müsse darüber geredet werden, welche Verantwortung die Politik hat, dass die AfD dahinkommen konnte, wo sie ist. „Wir haben ganz viele Fehler in den vergangenen 30 Jahren gemacht“, sagte sie. Johlige sagte weiter: „Wir haben Menschen, die sind nach der Wende nie wieder auf die Beine gekommen, die sind enttäuscht, die wollen auch von Politik überhaupt nichts mehr hören. Sie zurückzugewinnen, das ist unsere Aufgabe.“ Die Parteien müssten aufpassen, dass sie nicht die Politik der AfD übernehmen, verwies Johlige auf die Pläne der Bundesregierung, Asylsuchende im großen Stil abschieben zu wollen, die keine Bleibeperspektive haben.“

Ich hoffe, dass diese Demonstration nur der Anfang war und sich in der Region viele Initiativen bilden, die um unsere Demokartie kämpfen und denen den Rücken stärken, die ins Visier der Nazis geraten.