BRAWO-Leser wissen mehr...

BRAWO-Leser wissen mehr…

… zumindest mehr über die zur Wahl antretenden Parteien und ihre KandidatInnen. Normalerweise versuche ich ja nicht die Aktivitäten der MitbewerberInnen zu kommentieren. Aber die heutige Lektüre der BRAWO macht das irgendwie nötig. Zusammenfassend könnte man sagen: Sprachlosigkeit der SPD, Inhaltsleere der CDU, seltsame Äußerungen der Grünen und (Eigenlob stinkt) geballte politische Information von der LINKEN.

Aber langsam…

Die SPD hält sich zurück und vom Direktkandidaten Udo Folgart findet man gar nichts. Langsam frage ich mich, ob er überhaupt Wahlkampf macht? Ok, ok, Plakate gibts. Aber sonst? Oder macht das Material der SPD nur um mich einen großen Bogen in diesem Wahlkampf?

Die CDU hat dafür eine halbseitige Anzeige in der BRAWO geschaltet. Wie auch landesweit zu beobachten, setzt sie in ihrer Wahlwerbung eher auf Köpfe als auf Inhalt. Aber hätte es nicht wneigstens eine klitzekleine ganz in der Ecke befindliche plitische Aussage sein können? So inhaltsleer auf einer halben Seite muss man erst mal schaffen…

Der Artikel über die grüne Direktkandidatin Ingeborg Kalischer ist da schon inhaltsreicher. Geärgert hab ich mich dennoch. Sie wird zitiert mit dem schönen Satz: „Als Direktkandidatin möchte ich den Wählerinnen und Wählern die Möglichkeit geben, rot-rot mit ihrer Erststimme abzuwählen.“ Entweder hat Frau Kalischer das Wahlsystem nicht so richtig verstanden oder das ist pure WählerInnenverarsche. Die Erststimmen sind für die Kandidatin bzw. den Kandidaten des Wahlkreises. Selbst wenn man daran glauben würde, dass die grüne Direktkandidatin den Wahlkreis gewinnen würde, was unwahrscheinlich ist, aber unterstellen wir mal, dem wäre so. Selbst dann hieße das nur, dass sie im Landtag säße und dafür ein Listenkandidat der Grünen nicht. Für die Stärke einer Partei im Parlament sind aber die Zweitstimmen verantwortlich. Selbst wenn eine Direktkandidatin der Grünen im Havelland erfolgreich wäre, würde dies an der Sitzverteilung im Landtag rein gar nichts ändern. Was also sagt uns das?

Oder ging es nur darum, mitzuteilen, rot-rot solle abgewählt werden. Wenn dem so ist, wäre zu fragen, was Frau Kalischer denn stattdessen möchte? Wenn man den Umfrageinstituten glauben darf, dürfte jede Regierungskonstellation unter Beteiligung der Grünen im Landtag derzeit vollständig unrealistisch sein. Wenn man in dieser Situation als Ziel heraus gibt, rot-rot abzuwählen, gibt es nur eine Alternative: schwarz-rot. Im Artikel gibt sie als eines der Ziele der Grünen an, eine Wende hin zu erneuerbaren Energien zu wollen. Ja was nun, Frau Kalischer? Schwarz-rot dürfte der Garant dafür sien, dass die Weichenstellungen von rot-rot, hin zu mehr erneuerbaren Energien, hin zu Netzausbau und der Förderung der Erforschung von Speichertechnologien und auch hin zu mehr Akzeptanz für erneuerbare Energien in der Bevölkerung, rückgängig gemacht werden. Braunkohlepartei CDU + Braunkohlepartei SPD ergibt nunmal Braunkohle und nicht erneuerbare Energien, was man übrigens auch auf Bundesebene hervorragend beobachten kann.

Mir ist unklar, was Frau Kalischer sich gedacht hat. Zumindest hat sie es geschafft, dass ich mich ärgere 😉

 

Und DIE LINKE? Sie versorgt heute die BRAWO-LeserInnen mit geballter politischer Information. Als Beilage gibt es die 8-Seitige Wahlzeitung und zusätzlich eine Anzeige mit Informationen zu den DirektkandidatInnen aus dem Havelland und zusätzlich den 11 Schwerpunkten für ein Soziales Brandenburg. Wer die Wahlzeitung nicht im Briefkasten hatte, kann sie übrigens hier herunterladen 🙂