Johlige fragt… Peter Streich zu seiner Kandidatur für die Gemeindevertretung Wustermark
Diejenigen fragen, die etwas Besonderes erlebt haben oder Expertinnen und Experten auf einem bestimmten Gebiet sind, finde ich wichtig. Um auch die Leserinnen und Leser dieses Blogs daran teilhaben zu lassen, gibt es die Kategorie “Johlige fragt…”. Die Interviews, die hier erscheinen, können in der Regel auch für Publikationen oder Websites verwendet werden, aber fragt bitte vorher bei mir an!
In den kommenden Tagen erscheinen in dieser Kategorie Kandidat*innen der LINKEN Wustermark. Heute geht es weiter mit dem in Elstal lebenden Peter Streich, Kandidat für DIE LINKE für die Gemeindevertretung Wustermark für die Wahl am 26. Mai 2019.
Peter, Du kandidierst das erste Mal für die Gemeindevertretung. Was hat Dich dazu bewogen?
In der Wohnpolitik gibt es in Wustermark wachsende Ungerechtigkeiten, die ich auch in meiner Siedlung erlebe. Die Wohnungsgesellschaften heben die Miete üblicherweise um bis zu 20 % an. Manche Einwohner*innen haben Angst, dass sie die Miete bald nicht mehr bezahlen können. Das will ich ändern.
Was ist Dein wichtigstes politisches Thema, welches Du im Falle Deiner Wahl angehen möchtest?
Wir brauchen eine kommunale Wohnungspolitik, die sich an den Menschen orientiert und den Profitinteressen großer Miethaie entgegentritt. Das Gewinnstreben im Bereich des Wohnens sorgt für steigende Mieten, die sich schon jetzt nicht mehr alle leisten können. Die Leute müssen notgedrungen wegziehen und werden damit aus ihrem gewohnten Wohnumfeld herausgerissen. Damit können auch soziale Bindungen verloren gehen. Deswegen stehe ich für eine LINKE Wohnpolitik. Sie ist sozial, achtet also vorrangig auf den Menschen.
Welche Ideen hast Du, dass Thema anzugehen?
Um alle Aspekte des Themas ausreichend zu beleuchten, will ich mit der LINKEN in Wustermark eine kommunalpolitische Wohnungskonferenz durchführen. Einige Sachen versuchen wir bereits jetzt durchzusetzen, wie bspw. eine verschärfte Kappungsgrenze. Diese ist im Land Brandenburg dafür da, dass die Mieten alle drei Jahre nur um maximal 15 % erhöht werden dürfen. Sinnvoll wäre auch der Ankauf von Wohnungen durch eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft, die kostendeckend und nicht profitorientiert arbeitet. Ein weiteres Instrument sind Milieuschutzsatzungen für einzelne Wohnsiedlungen. Sie sollen zum Beispiel der sozialen Verdrängung entgegenwirken. Es ist ja nicht so, dass den Kommunen beim Thema Mietsteigerungen die Hände komplett gebunden wären. Man muss nur den rechtlichen Spielraum als Gemeinde einfach mal nutzen.