Vision von der „Ila ohne Militär“
In der Märkischen Allgemeinen ist ein Interview von mir zur ILA erschienen. Dieses ist hier zu finden. Ich dokumentiere es aber auch nochmal hier im Blog.
INTERVIEW
Vision von der „Ila ohne Militär“
Andrea Johlige ist Landesgeschäftsführerin der Linkspartei. Über die ILA sprach Angelika Pentsi mit ihr.
MAZ: Auf der ILA werden in der nächsten Woche wieder unter anderem Kampfjets und Militärtransportflugzeuge zu sehen sein – auch dank des Einsatzes von Wirtschaftsminister Ralf Christoffers, der Ihrer Partei angehört. Können Sie das mit Ihrem „Parteigewissen“ vereinbaren?
Andrea Johlige: Wir sind nicht gegen die ILA, weil sie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region ist. Gleichzeitig sind wir als Anti-Kriegspartei natürlich gegen die Zurschaustellung von militärischem Gerät auf der ILA. Deswegen protestieren wir seit Jahren gegen den militärischen Teil der Messe.
Was genau stört Sie daran?
Johlige: Die Zurschaustellung von militärischem Gerät dient dazu, in der Bevölkerung Akzeptanz für Tötungswerkzeug zu schaffen. Am Wochenende werden auch viele Kinder auf dem Gelände sein. Für die sieht so ein Kampfjet natürlich schick aus, aber anders als bei Zigarettenpackungen haben die Jets eben kein Warnschild: „Diese Maschine ist dafür gebaut, Menschen zu töten.“
Was wollen Sie unternehmen?
Johlige: Landes- und Kommunalpolitiker der Linken werden sich am 15. und 16. September wieder an Protesten auf dem Messegelände in Selchow beteiligen. Wir fordern eine ILA ohne Militär.
Der Wirtschaftsminister sagt aber, die ILA sei nur „als Gesamtpaket“ zu bekommen . . .
Johlige: Das ist die schwierige Abwägung. Wir sehen einerseits den wirtschaftlichen Gewinn sowie die Sicherung von Arbeitsplätzen für Berlin und Brandenburg. Und andererseits kämpfen wir gegen Kriege, Rüstungsexporte und Auslandseinsätze der Bundeswehr. Wenn es gelingt, eine gesellschaftliche Mehrheit gegen diese Punkte zu schaffen, bin ich guter Hoffnung, dass es auch eine ILA ohne Militäranteil geben wird.