Besuch in der ZABH und Ausstellungseröffnung in Eisenhüttenstadt

Besuch in der ZABH und Ausstellungseröffnung in Eisenhüttenstadt

Meine Ausstellung „Zerstörtes Leben, verlorene Welt – Die Sperrzone um Tschernobyl 30 Jahre nach der Katastrophe“ war bereits an einigen Orten in Brandenburg, bspw. in Potsdam, Rathenow, Fürstenwalde und auch in Meißen in Sachsen zu sehen. Nun ist ein neuer Ort dazu gekommen: Eisenhüttenstadt. Im Roten Café in der Lindenallee 30 ist sie noch bis Mitte September zu besichtigen.

Gestern abend habe ich die Ausstellung dort eröffnet. Ca. 20 Interessierte waren gekommen und ich habe in einem Bildervortrag zu meinen Reisen in die Sperrzone von den Erlebnissen dort berichtet. Wie so oft bei diesen Veranstaltungen waren sich am Ende alle einig, dass die Menschheit gut daran tut, gänzlich auf Atomkraft zu verzichten, da weder das Müllproblem gelöst noch diese Technologie beherrschbar ist und ein Restrisiko für einen katastrophalen Unfall immer bleibt. Nach einen Unfall bleiben Gebiete, in denen man über Jahrtausende nicht gesund leben kann. Deshalb müssen wir raus aus der Atomkraft und umweltschonende Technologien zur Energiegewinnung vorantreiben.

Es war eine tolle Veranstaltung mit schöner Diskussion!

Vor der Ausstellungseröffnung habe ich mich mit dem Leiter der Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt, Herrn Jansen, getroffen. Aktuell kommen immer weiger Geflüchtete nach Brandenburg so dass die Situation in der Erstaufnahmeeinrichtung entspannt ist. Nach seiner Aussage erfüllen die Landkreise in kreisfreien Städte auch aktuell weitgehend ihr Aufnahmesoll, so dass die Höchstaufenthaltsdauer von sechs Monaten (nach einigen Schwierigkeiten im Frühsommer) aktuell eingehalten wird.Allerdings hat der Bund die Gesetzeslage erneut verschäft, so dass ab kommendem Jahr eine Höchstaufenthaltsdauer von 18 Monaten, außer für Familie, da bleibt es bei sechs Monaten, gilt. Wir waren uns einig, dass diese 18 Monate möglichst nicht ausgeschöpft werden sollen sondern nach wie vor die Geflüchteten so früh wie möglich auf die Landkreise und kreisfreien Städte verteilt werden sollen, weil nur dort eine Integration möglich ist.

Es gibt auch einige bauliche Veränderungen. So sind die Familienhäuser fertig gestellt und der Spielplatz der Einrichtung wurde zu den Familienhäusern hin verlegt da er vorher sehr weit entfernt war. Es wurden diverse auch überdachte Sitzgelegenheiten geschaffen und ein kleiner Garten angelegt. Und: Die stillgelegte Abschiebungshaft wird definitiv nicht wieder eröffnet. Es ist geplant, dieses Gebäude zu einer „normalen“ Unterkunftseinrichtung umzubauen. Wann die Arbeiten beginnen ist aber noch unklar.