Geflüchtete und UnterstützerInnen aus ganz Deutschland kamen in Brandenburg an der Havel zusammen
Am 17. April fand die erste Gaypride-Parade in Brandenburg an der Havel statt. Etwa 200 Menschen zogen mit bunten Transparenten, selbstgebastelten Schildern und Regenbogenfahnen durch die Havelstadt.
Die Parade war der Höhepunkt und Abschluss der dreitägigen Refugee-LGBTI-Konferenz, die in dem Räumlichkeiten des Jukufa e.V. in Brandenburg an der Havel stattfand. Insgesamt besuchten etwa 80 Personen die Konferenz, die aus ganz Deutschland und sogar aus Österreich angereist waren.
„Wir möchten uns bei allen Teilnehmenden, den ReferentInnen, allen HelferInnen und bei dem Jukufa e.V. für diese großartige Begegnung bedanken. Unsere Konferenz hatte das Ziel, Geflüchtete und UnterstützerInnen zusammenzubringen. Wir sind zufrieden, dass so viele Menschen unsere Konferenz besucht haben und sich so tatkräftig an den Diskussionen beteiligt haben und glauben, dass unser Ziel erreicht wurde“, erklärt die Sprecherin des Vorbereitungskreises, Emma Silverstein.
Am Freitag begann die Konferenz mit einer Podiumsdiskussion. Auf diesem Podium diskutierten Harald Petzold (queerpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag), Hans Kalben (Schwulenberatung Berlin, Mitbegründer der ersten LGBTI-Asylunterkunft in Berlin) und Ajay (LGBTI-Geflüchteter aus Indien) über die Probleme und Bedürfnisse von LGBTI-Geflüchteten in Deutschland. Am Sonnabend fanden verschiedene Workshops statt, die von den Teilnehmenden der Konferenz besucht wurden. Zusammen tauschten sich die Teilnehmenden über ihre Erfahrungen in Vorbereitung auf das großen Interview beim BAMF, diskutierten Fragen der Perspektiven nach dem Interview mit dem Migrationsrat Potsdam und besprachen zusammen mit dem Verein „Gladt e.V.“ die Möglichkeiten des Aufbaus eines gemeinsamen Netzwerks. Zudem wurde eine Beratung zur gesundheitlichen Vorsorge der „AIDS-Hilfe Potsdam e.V.“ und ein Selbstverteidigungsworkshop des Vereins „Tigertabs“ angeboten. Den Abschluss der Konferenz bildete die Gay-Pride.
Neben vielen anderen wurde diese Konferenz vor allem von der LINKEN finanziell unterstützt. So gab es Spenden von Landtags- und Bundestagsabgeordneten, der Landtagsfraktion, des Landesverbandes, des Jugend- und des Kreisverbandes. Durch diese Unterstützung war es möglich, die KonferenzteilnehmerInnen kostenlos unterzubringen und zu versorgen sowie die Hälfte ihrer Reisekosten zu übernehmen.