Kurzbericht der Veranstaltung "Fluchtursachen am Beispiel afghanischer Flüchtlinge"

Kurzbericht der Veranstaltung „Fluchtursachen am Beispiel afghanischer Flüchtlinge“

Über 50 Besucher haben am Dienstag an der Veranstaltung der LINKEN Dallgow-Döberitz über Afghanistan und Fluchtursachen teilgenommen. Bereits im vergangenen Jahr hatte eine ähnlich konzipierte Veranstaltung zu Syrien stattgefunden (Bericht hier).

Leider konnte ich dieses Mal wegen einer noch nicht ganz überstandenen Grippe nicht dabei sein, will den Kurzbericht der Dallgower Genoss*innen hier aber natürlich nicht unterschlagen:

Unter den Besucher*innen der Veranstaltung waren Geflüchtete und engagierte Flüchtlingshelferinnen und -helfer. Mit der friedenspolitische Sprecherin der Fraktion die LINKE im Bundestag, Christine Buchholz, waren zwei junge Afghanen, Ahmadin aus Nangahar und Milad aus Kundus, auf dem Podium.

Sie und andere berichteten sehr bewegend über ihre persönliche Fluchtgeschichten. Am heftigsten war die Geschichte zweier Geflüchteter, die als Dolmetscher für die NATO tätig waren und wegen Todesdrohungen der Taliban nach Deutschland geflohen waren. Beiden wurde der Asylantrag abgelehnt. Ihnen droht bei Ausreise bzw. Abschiebung nach Afghanistan dort das Schlimmste. Christine Buchholz kritisierte dementsprechend die drohenden Abschiebungen nach Afghanistan seitens der Bundesregierung aufs Schärfste. Sie und mehrere andere Rednerinnen und Redner machten deutlich, dass es keine sicheren Gebiete in Afghanistan gibt. Die katastrophale Lage vor Ort habe sich in den ganzen Jahren der Intervention der NATO kein bisschen gebessert. Konsens herrschte bei allen, dass alle ausländischen Truppen Afghanistan verlassen müssten, damit sich wieder Frieden entwickeln kann. Einzelne haben schon einen Abschiebungsbescheid erhalten und fürchten um ihr Leben, wenn sie zurück müssen. Wir sind uns einig: Die Intervention des Westens hat die Taliban wieder gestärkt. Afghanistan ist nicht sicher. Die Abschiebungen nach Afghanistan müssen sofort gestoppt werden.