Pfeifkonzert gegen rechtsextreme Stimmungsmache in Nauen
Unter dem Motto „Nein zum Heim in Nauen“ liefen am Donnerstag abend rund 70 GegnerInnen einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in der Funkstadt durch die Straßen Nauens, unter ihnen leider nicht nur Neonazis sondern auch ein nicht unerheblicher Teil Nauener EinwohnerInnen. Bereits im Laufe des Tages waren rechte Schmierereien im Stadtbild aufgetaucht, die aber schnell wieder entfernt werden konnten. Mit Schildern wie „Nauen bleibt weiss“ und ausländerfeindlichen Parolen hetzten die DemoteilnehmerInnen gegen Flüchtlinge und Asylsuchende.
Ich fand es ermutigend, dass trotz des sehr kurzfristigen Bekanntwerdens der Neonazidemo ca. 150 Menschen Gesicht gegen Rassismus und rechtsextreme Stimmungsmache in Nauen zeigten. Sie folgten dem Aufruf der demokratischen Parteien in der Nauener Stadtverordnetenversammlung und versammelten sich zu einer Protestkundgebung auf dem Rathausplatz. Unter ihnen waren viele GenossInnen der LINKEN, u.a. auch der Bundestagsabgeordnete Harald Petzold, VertreterInnen der Demokratischen Parteien in der SVV Nauen, Aktive aus Vereinen und Verbänden und Neuener BürgerInnen, die für eine weltoffene, tolerante Stadt eintreten. Mit Musik, Schildern, Sprechchören und einem lauten Pfeifkonzert wurde den Demonstranten, die zweimal den Rathausplatz passierten, deutlich gemacht, dass Nauen kein Ort für Nazis ist. Und nebenbei ergaben sich für wohl alle TeilnehmerInnen an der Gegenkundgebung spannende Gespräche und neue Kontakte. So gibt es Bestrebungen, die Vernetzung voran zu treiben um eine Willkommenskultur zu etablieren. Dies alles lässt hoffen, dass sich das Klima in der Stadt bis zum Einzug der ersten Hilfe suchenden Menschen in die Unterkunft Anfang 2016 weiter positiv entwickelt.