Pressemitteilung: Integration ist nicht reden, sondern tun
Anlässlich des morgigen Welttag des Flüchtlings, erklärt die asyl- und flüchtlingspolitische Sprecherin der LINKEN Fraktion im Brandeburger Landtag, Andrea Johlige:
„Abschottung und Abschreckung werden im Europa 2017 weiter vorangetrieben. Die Flüchtlinge werden bekämpft, nicht die Ursachen, die zu ihrer Flucht geführt haben. Einen legalen und sicheren Weg nach Europa gibt es nach wie vor nicht. Menschen werden durch die bürokratischen Dublin-Regelungen kreuz und quer durch Europa geschickt.
Menschen, die bei uns in Brandenburg Schutz suchen, werden wir auch weiterhin willkommen heißen, sie gut unterbringen, versorgen und ihnen ein menschenwürdiges Leben ermöglichen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Integration.
Mit dem im vergangenen Jahr beschlossenen Landesaufnahmegesetz wurde die Migrationssozialarbeit deutlich verbessert: Bei der unterbringungsnahen Sozialarbeit wurde der Betreuungsschlüssel auf 1:80 gesenkt und der Fachberatungsdienst der Migrationsarbeit mit landesweit 54 Stellen neu geschaffen.
Auch die Anzahl und das Angebot der Integrationskurse in Brandenburg sind mittlerweile deutlich verbesset worden. Insgesamt begannen im vergangenen Jahr 412 Kurse, in die 7.536 Personen eintraten. Damit hat sich die Anzahl der Teilnehmenden innerhalb von zwei Jahren mehr als verzehnfacht. Um die Anzahl der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer zu erhöhen, startete im September auf Initiative des Sozialministeriums ein Weiterbildungsangebot für Sprachdozenten an der Universität Potsdam. Auch das Landesprogramm Deutsch für Flüchtlinge wurde ausgebaut. Es bietet die Möglichkeit des Spracherwerbs für Geflüchtete mit unklarer Bleibeperspektive.
Auch aufgrund solcher speziellen Förderung bekamen gestern die ersten 28 Absolventinnen und Absolventen des Qualifizierungsprogramms für geflüchtete Lehrer an der Universität Potsdam ihr Zertifikat, so dass sie demnächst in brandenburgischen Schulen lehren können.
Die neue Bundesregierung ist aufgefordert, Migranten einen schnelleren Einstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Es gibt noch immer zu viele Hürden für die Arbeitsaufnahme. Und es braucht deutlich verbesserte aufenthaltsrechtliche Regelungen für diejenigen, die einer Arbeit nachgehen.“