Schultour der Linksfraktion im Havelland

Schultour der Linksfraktion im Havelland

Schon 35 Schulen im Land Brandenburg praktizieren als gemeinsame Grund- und Oberschule bereits längeres gemeinsames Lernen. Für DIE LINKE ist das ein Modell, was unserer Vorstellung der Gemeinschaftsschule am nächsten kommt. Daher ist die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Kathrin Dannenberg, seit Mai auf einer Schultour, bei der sie einige dieser Schulen besucht. Gemeinsam mit den regionalen Abgeordneten besichtigt sie die Schulen und spricht mit Lehrkräften, Schulleitungen und SchülerInnen gesprochen.
Wandmosaik im Eingangsbereich der Kooperationsschule.

Wandmosaik im Eingangsbereich der Kooperationsschule.

Nun war Kathrin Dannenberg im Havelland unterwegs und natürlich habe ich sie gern begleitet. Unser erster Weg führte uns nach Friesack zur dortigen Kooperationsschule. Dort trafen wir uns mit der kommissarischen Schulleiterin, Frau Hoffmann, und Herrn Töpfer.

Die Kooperationsschule Friesack besteht aus einer Grund- und einer Oberschule, seit diesem Schuljahr ist sie auch verlässliche Halbtagsgrundschule (Ich finde den Namen immer etwas irritierend, eigentlich bedeutet das, dass die Schule ein Ganztagsangebot bietet.). An der Schule lernen ca. 400 Schülerinnen und Schüler, darunter ca. 180 in der Grundschule. Aufgrund der nahen Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende werden in der Schule aktuell ca. 30 Flüchtlingskinder beschult. In der Kooperationsschule lernen schon seit Anfang der 90er Jahre Kinder gemeinsam in einer Schule von der 1. bis zur 10 Klasse.
Danach führte uns unser Weg nach Nauen in die Graf-von-Arco-Schule, wo wir uns mit dem Schulleiter, Herrn Dr. Beyer, der Leiterin der Primarstufe, Frau Greve und der Kahrgangsstufenleiterin, Frau Schwank-Lück, trafen. Hier kam auch die Vorsitzende des Bildungsausschusses im Brandenburger Landtag, Gerrit Große, dazu. Diese Schule war ursprünglich eine Oberschule, aufwachsend wurde nun ein Grundschule aufgebaut. Das bedeutet, es wurde mit einer 1. Klasse angefangen und in den Folgejahren wurden immer wieder neue 1. Klassen eingerichtet. Das vergangene Schuljahr war das erste, in dem Kinder von der 1. bis zur 10. Klasse an der Schule lernten, also auch die Grundschule durchgängig Klassen von 1 bis 6 hatte.
In beiden Schulen stieß die Idee der Gemeinschaftsschule auf offene Ohren und breite Zustimmung. Wir konnten uns vor Ort davon überzeugen, dass langes gemeinsames Lernen in Brandenburg schon von engagierten Schulen gelebt wird und auch erfolgreich funktioniert. Aber es braucht dafür gesonderte Rahmenbedingungen. Diese sollen nun geschaffen werden – die Landesregierung wird ein Konzept vorlegen, mit dem langes gemeinsames Lernen gestärkt werden soll. Die Erfahrungen der Tour fließen in die Diskussion um die-
ses Konzept ein. Das ist eine unserer Ideen für Chancengleichheit im Bildungsbereich in allen Teilen des Landes. Aber die Gemeinschaftsschule ist mehr – in ihr soll es auch um eine andere Lernkultur gehen, es geht um das voneinander und das miteinander Lernen, um die individuelle Förderung eines jeden Kindes.
Auch für die Kommunen als Schulträger ist die Gemeinschaftsschule ein interessantes Modell, um Schulstandorte zu erhalten und sogar einen Schulcampus als kommunale Bildungslandschaft zu schaffen. Daher sollten, so eine Erkenntnis der Schultour, Kommunen stärker kooperieren und die Idee des langen gemeinsamen Lernens unterstützen.
IMG-20160917-WA0003_resized

Beim Pressegespräch in meinem Büro.

Nach dem Besuch der beiden Schulen folgte ein Pressegespräch. Zu den Inhalten des Gesprächs verweise ich auf den dazu erschienenen Artikel in der Märkischen Allgemeinen Zeitung.

Wer mehr über unsere Vorstellungen für eine Gemeinschaftsschule wissen will, dem empfehle ich die Flyer der Landtagsfraktion „Wege zur Gemeinschaftsschule“ sowie „Faktencheck Gemeinschaftsschule“.