Angriff auf LINKS-Büro in Nauen

Angriff auf LINKS-Büro in Nauen

Erst heute komme ich dazu, von einem Vorfall zu berichten, der sich in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch ereignet hat. Die Scheiben des Büros der LINKEN in Nauen, in dem auch Räumlichkeiten vom Bundestagsabgeordneten Harald Petzold und vor mir als Wahlkreisbüro genutzt werden, wurden von Unbekannten mit 29 (!) Hammerschlägen bearbeitet. Wie groß muss der Hass sein, wenn man 29 mal mit einem Hammer auf Scheiben einschlägt?

Umso unverständlicher ist es für mich, dass die Polizei über eine regionale Zeitung mitteilen lässt, dass sie zwar einen politischen Hintergrund der Tat nicht ausschließt, die Kriminalpolizei aber derzeit einen solchen nicht annimmt und deshalb den Staatsschutz nicht eingeschaltet hat.

Wer die Situation in Nauen ein bisschen kennt, weiß, dass die Stimmung in der Stadt derzeit extrem angespannt ist. Die Diskussion um die Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft ist erst im Februar eskaliert, als organisierte Nazis die Sitzung der SVV systematisch störten und die Räumung der Sitzung provozierten. Darüber habe ich hier ausführlich berichtet. Im Zuge dieser Diskussion gab es Einschüchterungsversuche, eine Nazi-Kundgebung und Flugblattaktionen der Nazis, in der sie die Stimmung in der Stadt weiter anzuheizen versuchten.

Nun kann ich mich ja täuschen und der Hass auf Fensterscheiben ist so stark, dass man einfach mal irgendeinen Laden mit 29 Hammerschlägen traktiert. Aber sollte es wirklich ein Zufall sein, dass ausgerechnet die Scheiben des LINKS-Büros so zugerichtet werden, während keine andere Scheibe in der ganzen Straße auch nur einen Kratzer zu verzeichnen hat? Oder kann man zumindest nicht ausschließen, dass es eher der Hass auf DIE LINKE war, der die Täter dazu veranlasste? Gerade in der beschriebenen Situation in der Stadt? Nur, wenn auch nur dieser Verdacht besteht, wäre es dann nicht sinnvoll, in genau diese Richtung zu ermitteln und den Staatsschutz einzuschalten? Wir können natürlich die Augen verschließen und so tun, als wäre nichts.

Eines steht fest, das werde ich nicht auf sich beruhen lassen!

 

Update 27.3.2015: Heute hat mich ein Journalist angerufen, der mir mitteilte, dass der Staatsschutz nun doch eingeschaltet wurde. Na immerhin.