Besuch bei HavelPort in Wustermark

Besuch bei HavelPort in Wustermark

Da die Corona-Inzidenz glücklicherweise endlich am Sinken ist und die Kontaktbeschränkungen langsam gelockert werden können, sind endlich auch wieder mehr Vor-Ort-Termine möglich.

Und so war ich sehr gespannt, als ich gemeinsam mit meinem Fraktionskollegen Christian Görke den Hafen in Wustermark besuchte. Wustermark? Hafen? Ja, Wustermark hat einen Hafen für den Güterverkehr, den HavelPort.

Wenn man am Havelkanal spazieren geht, kann man ihn gut sehen. Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon von der anderen Seite des Kanals am Hafen vorbei gekommen bin. Aber dann auf dem Gelände alles genau sehen und erklärt bekommen ist schon was anderes.

Uns empfing der geschäftsführende Gesellschafter, Herr Pietack. Er berichtete uns ausführlich über den HavelPort und die Colossus Logistics, die hier tätig ist. Die HavelPort GmbH hat aktuell zehn Mitarbeiter, die Colossus Logistics GmbH & Co KG ca. 50.

Mehr als 15. 000  LKWs fahren jährlich auf das Hafengelände im Güterverkehrzentrum Wustermark, berichtete uns Herr Pietack. Doch hier wird nicht nur einfach umgeladen, hier werden bestimmte Produkte auch aufgewertet. So werden hier Biohackschnitzel gesiebt und gelagert, wodurch der Brennwert erhöht wird. Das Holz dafür kommt vor allem aus der Region, sehr oft aus der Döberitzer Heide. Und es wird hier verladen und per Schiff und teilweise auch per LKW zu Kraftwerken in Berlin verbracht. Ein regionaler Wirtschaftskreislauf also. Und durch den Transport per Schiff können aktuell ca. 35, perspektivisch soger bis zu 50 LKW-Fahrten pro Woche zu den Kraftwerken in Berlin gespart werden.

Auch bei Baustoffen wird hier nicht nur verladen. Auf den aktuell etwa 17.000 Quadratmetern Fläche wird gemischt, gesiebt und teilweise aufbereitet. Und die Schiffe fahren nicht nur nach Berlin. Durch die Anbindung an das Kanalsystem sind sogar Fahrten in den Ostseeraum möglich.

Die beiden Unternehmen sind dabei auf Wachstumskurs. Das Pandemiejahr hat den Umsatz eher noch gesteigert, der Beustoffhandel boomt. Aber es gibt auch Wünsche von Herrn Pietack an die Politik. Sorgen macht ihm eine aufschwemmung am Sacrow-Paretzer Kanal, die dazu führt, dass nur noch eine Wassertiefe von 2,3 m gegeben ist. 2,5 m wäre besser, denn je 10 cm Abladetiefe auf dem Schiff sind (je nach Schiffstyp) bis zu 100 t Ladung weniger zu transportieren. Hier wünscht er sich eine bessere Pflege des Kanals und die Beseitigung der Aufschwemmung durch den Bund.

Und auch die Fortführung des Wasserstraßenausbaus des Projekts „Deutsche Einheit Nr.17“ aus dem Jahr 1991 soll nach seinem Wunsch endlich zu Ende gebracht werden.

Nach dem Gespräch durften wir noch das Gelände besichtigen. Das war sehr spannend. Und ganz am Ende begegneten wir dann noch den „Bio-Rasenmähern“, wie Herr Pietack die Schafe nannte, die Teile des Geländes von Bewuchs frei halten.

„Bio-Rasenmäher“

Es war ein sehr spannender Besuch und wir haben einige Themen mitgenommen, die wir versuchen werden, politisch zu begleiten.