Sommer, Sonne, Somertour... im Havelland: Besuch bei SinAlkol e.V.

Sommer, Sonne, Somertour… im Havelland: Besuch bei SinAlkol e.V.

Heute führte mich meine Sommertour nach Märkisch Luch in den Ortsteil Garlitz zum Kieck. Dort hat SinAlkol e.V. seinen Sitz. Das ist ein freier Träger der Suchthilfe, der auf dem Domstiftsgut Kieck Langzeittherapien für Menschen, die ohne Sucht leben möchten und bereits an einer Entgiftung teilgenommen haben, anbietet.

43 Bewohner*innen werden aktuell von ca. 20 Mitarbeiter*innen begleitet und betreut. Dabei ist neben gruppentherapeutischen Angeboten und einer gemeinsamen Freizeitgestaltung der Bewohner*innen, auch eine Arbeitstherapie Bestandteil des einjährigen Aufenthalts. Als arbeitstherapeutische Beschäftigungsmöglichkeiten direkt auf dem Gut werden die Bereiche Küche / Cafeteria, Hauswirtschaft, Technischer Dienst / Umbau und Erhalt der vorhandenen Gebäude, Kfz-Werkstatt, Tischlerei / Bastelstube sowie Bio-Tierhaltung und ökologische Landwirtschaft angeboten.

Mit Thorsten Michalek und Anja Mayer.

Verabredet waren Anja Mayer und ich mit dem Geschäftsführer, Herrn Thorsten Michalek. Aus dem ursprünglich für zwei Stunden geplanten Besuch wurden am Ende gut vier Stunden und das lag vor allem daran, dass Herr Michalek so viel Spannendes über die Einrichtung und deren Bewohner*innen, über Erfahrunge bei der Suchttherapie und sich verändernden Therapieanforderungen zu berichten hatte. Es ging auch um einige Schwächen des Systems, die dem Träger Sorgen bereiten, da der Gesetzgeber bei der Verabschiedung des Bundesteilhabegesetzes den Bereich der psychischen Erkrankungen nicht ausreichend berücksichtigt hat und aus Sicht von Herrn Michalek deshalb die Instrumente nicht immer passfähig sind. Landwirtschaftliche Fragen wie die aktuelle Gefahr durch die Afrikanische Schweinepest und den Wassermangel spielten auch eine Rolle und natürlich ging es im Gespräch auch um die Corona-Pandemie und deren gesellschaftlich, politische, wirtschaftliche und finanzielle Auswirkungen.

Nach dem Gespräch durfte ich noch das Gut besichtigen. Neben den Unterkünften für die Bewohner*innen, einer Kantine, einer Cafeteria, der KFZ-Werkstatt, der Tischlerei und dem Verwaltungsgebäude besteht das riesige Gelände vor allem aus landwirtschaftlichen Flächen. Hier werden Kartoffel, Spargel und andere Gemüse angebaut und auch Kühe, Schweine, Gänse, Hühner und Enten werden gehalten.

Hier einige Eindrücke:

Ich war sehr beeindruckt von dieser Einrichtung und dem Engagement, mit dem hier daran gearbeitet wird, die Bewohner*innen auf ein dauerhaft suchtfreies Leben vorzubereiten. Herzlichen Dank, dass wir da sein durften und bis zum nächsten Mal!