Unterwegs in Brandenburg an der Havel - Verein Neue Zeiten und Integrationsnetzwerk

Unterwegs in Brandenburg an der Havel – Verein Neue Zeiten und Integrationsnetzwerk

Heute war ich in Brandenburg an der Havel unterwegs. Zuerst traf ich mich im Bürgerhaus Hohenstücken mit dem Verein Neue Zeiten e.V., der sich seit 1998 im Ehrenamt um russische Spätaussiedler*innen und jüdische Zuwanderer*innen kümmert. Mit dabei war auch Katrin Tietz, die Integrationsbeauftragte der Stadt Brandenburg an der Havel.

Der Vereinsvorsitzende Dr. Waldemar Bauer berichtete sehr anschaulich über die Arbeit, die der Verein nun schon so lange Zeit leistet. Aktuell ist der Schwerpunkt neben der Betreuung der Mitglieder bei der Pflege der russischen Sprache (u.a. durch Russisch-Kurse ab einer Schule) und der Unterstützung für tschetschenische Geflüchtete.

Herr Bauer machte darauf aufmerksam, dass es den Vereinen, die im Bereich der migratischen Selbstorganisation tätig sind, oftmals an niedrigschwelligem Zugeng zu Fördermitteln fehle. Vor allem Betriebs- und Mietkosten sind für den kleine Verein nur schwer aufzubringen und in der Regel nicht förderfähig. Ich nehme dieses Problem auf jeden Fall mit in den Landtag und werde es dort thematsieren! Danke für die tolle Arbeit!

Der zweite Termin führte mich ins Rathaus zu einem Gespräch mit dem Integrationsnetzwerk. Die Mitglieder berichteten vor allem über die Schwierigkeit der Integrationsarbeit in der Pandemie sowie diverse Finanzierungsprobleme. Es wurde deutlich, dass in der Pandemie Strukturen in der Integrationsarbeit vor Ort weggebrochen sind, die nun mühsam wieder aufgebaut werden müssen. Gleichzeitig ist die Niedrigschwelligkeit vieler Angebote unter Pandemie-Bedingungen kaum zu gewährleisten, was teilweise dazu geführt hat, dass der Kontakt zu Klienten abgebrochen oder zumindest reduziert ist, was auch zu Rückschritten bei der Integration der Geflüchteten geführt hat. Auch hier wird viel zeit und Kraft nötig sein, um die Integrationsarbeit fortzusetzen.

Mit dabei war auch hier die Integrationsbeauftragte der Stadt, Frau Tietze. Mit ihr habe ich vor allem die Problematik der geplanten Veränderungen beim Integrationsbudget (30%iger Eigenanteil für die Kommunen) besprochen.

Herzlichen Dank an alle Gesprächspartner*innen für die spannenden Einblicke und die vertrauensvollen Gespräche.