Zossen und Damsdorf zeigen Gesicht!

Zossen und Damsdorf zeigen Gesicht!

Samstag mitten in den Ferien. Da könnte man ja meinen, Nazis haben etwas anderes zu tun, als ihre Hetze zu verbreiten. Dem war aber heute nicht so. Die Nazimöchtegernpartei „Der III. Weg“ hatte sich in Zossen und in Damsdorf angesagt. Und so machte ich mich auch auf den Weg, um die DemokratInnen in ihrem Protest zu unterstützen.
In Zossen wollten die Nazis gegen die geplante Außenstelle der Erstaufnahme in Wünsdorf demonstrieren. Ca. 50 Nazis vom II. Weg, aber auch von der NPD und der Partei Die Rechte waren da und verbreiteten ihre Hassparolen. Mehr als 150 GegendemonstrantInnen fanden sich ca. 100 m entfernt ein. Laustarker Protest mit Pfeiffen, Sprechchören und Trommeln und mit Unterstützung der Kirchenglocken sorgte dafür, dass kaum etwas von der Kundgebung des III. Wegs zu hören war.


Danach ging es weiter nach Damsdorf. Hier nahmen die Nazis ebenfalls eine geplante Flüchtlingsunterkunft ins Visier. Ursprünglich hatte der Landkreis hier geplant, bis zu 600 Flüchtlinge unterzubringen. Mittlerweile hat die Gemeinde Kloster Lehnin das Gelände vom Bund gekauft. Es ist zu vermuten, dass in Damsdorf 200 oder 250 Asylsuchende unter gebracht werden. Eine so große Einrichtung, wie vom Landkreis geplant, wird es aber wohl nicht mehr werden.
In Damsdorf fanden sich ca. 30 GegendemonstrantInnen, zum großen Teil BürgerInnen direkt aus dem Ort, ein. Die Nazis waren etwas weniger als in Zossen, es waren aber zu einem großen Teil die gleichen Teilnehmer.


Ich habe mich sehr gefreut über den kraftvollen Protest in Zossen. Das ist für die kurze Mobilisierungszeit ein toller Erfolg. In Damsdorf wurde deutlich, dass es noch eine recht große Unsicherheit in der Bevölkerung gibt und die Willkommensstrukturen noch in den Kinderschuhen stecken. Aus dem Stand, innerhalb von 2 Tagen und ohne etablierte Strukturen 30 GegendemonstrantInnen auf die Beide zu stellen, ist aber auch ein Erfolg. Und sicher hat diese Aktion auch zur Vernetzung der Akteure vor Ort gesorgt.
Insgesamt ein spannender Tag, auch wenn ich mir Samstage in den Ferien auch hervorragend ohne Nazis vorstellen kann 😉

Hier geht es zum sehr guten Bericht und hier zu den Fotos beider Veranstaltungen von Presseservice Rathenow.