Der mittlerweile sechste Anschlag auf unser Büro - es reicht!

Der mittlerweile sechste Anschlag auf unser Büro – es reicht!

Heute Morgen, ca. 5.50 Uhr wurde das LINKE Büro in Nauen, in dem sich auch mein Wahlkreisbüro befindet, erneut angegriffen. Zwei Männer warfen Farbbeutel auf die vordere und seitliche Fassade des Hauses und trafen auch das Nebenhaus in dem sich ein Optiker befindet. Eine Zeugin hatte den Vorfall beobachtet und die Polizei gerufen. Danke dafür! Damit wurden schnelle Ermittlungen ermöglicht!

Das ist nun bereits die sechste Tat innerhalb weniger Wochen: Am vergangen Mittwoch wurden erneut unsere Scheiben eingeschlagen, am Sonntag davor waren es “nur” NPD-Aufkleber. Bereits am Pfingstmontag hatte es einen Anschlag mit Farbbeuteln und halb ausgebrüteten Eiern gegeben. Ende März waren die Scheiben des Büros mit 29 Hammerschlägen die Scheiben traktiert worden und kurze Zeit später folgte die Zerstörung unseres Fahrradständers kurze Zeit später.

Wir haben, nachdem die Spurensicherung da war, zumindest die Eingangstür gereinigt, alles Weitere wird morgen in die Wege geleitet. Inzwischen wissen wir, dass die Versicherung des Vermieters bereits die Schäden der ersten Taten nicht ersetzt, weil es sich um Vandalismus handelt. Dieser neuerliche Anschlag hat den entstandenen Sachschaden deutlich erhöht. Das Auswechseln der Scheiben hatte 4500 Euro gekostet, inzwischen wurden die Scheiben erneut stark beschädigt, was einen Schaden in gleicher Höhe bedeutet. Hinzu kommt die notwendige Erneuerung der Fassade, was nach meiner Schätzung mindestens nochmals 5000 Euro kosten wird. Der zerstörte Fahrradständer schlägt zusätzlich mit ca. 400 Euro zu Buche.

Wir verurteilen diese Taten, die zusammen nun einen Sachschaden von ca. 20.000 Euro verursacht haben. Wir hoffen sehr, dass die Tätät zur Verantwortung gezogen werden! Das ist kein Spaß, das ist kriminell! Und das ist auch kein Zufall! Die angespannte Lage in Nauen hinsichtlich der Debatten um die Errichtung einer Unterkunft für Asylsuchende, die zahlreichen Demonstrationen der AsylgegnerInnen, die immer stärker von Nazos dominiert werden und die immer offenere Einschüchterung von UnterstützerInnen der Unterkunft haben die Hemmschwellen zu Anwendung von Gewalt sinken lassen.

Ich will nicht verhehlen, dass die anhaltenden Angriffe Spuren hinterlassen. Neben dem offensichtlichen Schaden zehrt das auch an den Nerven der Genossinnen und Genossen, die sich teils seit vielen Jahren in Nauen für die Stadt und für die Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich einsetzen. Wir engagieren uns überall dort, wo Hilfe gebraucht wird. GenossInnen sind bei der Tafel, im Behindertenverband, in den zahlreichen Initiativen aktiv, arbeiten in der Stadtverordnetenversammlung und im Kreistag mit und engagieren sich für ein tolerantes und weltoffenes Nauen. Und auch wenn diese fortwährenden Angriffe an uns allen nicht spurlos vorbei gehen, bestärkt uns die Solidarität, die wir von Nauenerinnen und Nauenern in den letzten Wochen erfahren haben! In zahlreichen Gesprächen wurden wir bestärkt, uns nicht einschüchtern zu lassen und unsere Arbeit fortzusetzen. Und das werden wir auch tun!

Und auch die Anteilnahme unserer Genossinnen und Genossen in Bund und Land hat uns geholfen. Erst gestern hat Katja Kipping in ihrer Rede auf dem Bundesparteitag unsere Situation hier in Nauen angesprochen und uns unter Beifall des Parteitages einen Gruß gesandt. Danke dafür, das hat uns Kraft gegeben!

Auch deshalb hier nochmals die Botschaft an die Täter und ihre Unterstützer: Ihr könnt uns angreifen, ihr könnt uns verleumden, aber ihr werdet es nicht schaffen, dass wir unseren Einsatz für ein solidarisches und weltoffenes Nauen verringern oder aufgeben! Im Gegenteil, eines solltet ihr wissen: Wenn wir angegriffen werden, wird unser Kampfesmut nur um so mehr geweckt. No pasaran!

 

Update: Die Polizei hat bekannt gegeben, dass sie die Täter geschnappt hat, ist einem Artikel der BRAWO zu entnehmen! Das begrüße ich sehr und wir hoffen, dass die Anschläge auf unser Büro nun endlich ein Ende haben!