Der 1000. Beitrag hier im Blog - 1000 mal transparente Politik

Der 1000. Beitrag hier im Blog – 1000 mal transparente Politik

Am 7. September 2008 zum Start es Kommunalwahlkampfes ist der erste Beitrag in meinem Blog erschienen. Damals noch in anderem Design und auf der Plattform „Linke Blogs“ diente der Blog jedoch auch damals schon vor allem dem Ziel der Transparenz von Politik. Bis zu meinem Einstieg in die Landespolitik 2012 dominierten vor allem kommunalpolitische Themen, ab 2012 nahm der landespolitische Anteil zu und seitdem ich Landtagsabgeordnete bin, hat sich eine Mischung aus Fachtexten, Artikeln und Interviews, Berichten von Besuchen, Veranstaltungen und Gesprächen, Reden, Auswertung von parlamentarischen Anfragen, Reiseberichten und Pressemitteilungen herauskristallisiert. Thematisch dominieren die Themen die ich auch im Landtag bearbeite wie Migration und Integration, Antifaschismus und Kommunales, aber auch weitere mich interessierende Bereiche wie Gedenkkultur, Gleichstellung und Gesundheit.

2008 hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich irgendwan einmal den 1000. Beitrag in diesem Blog veröffentliche. Und eigentlich hätte ich das nicht einmal gemerkt, wenn es nicht einen Bereich auf der Seite gäbe, bei dem der Autor alle Beiträge anschauen kann und sieht, zu welchen davon es Kommentare gibt (die Kommentarfunktion wird übrigens leider sehr selten genutzt, dennoch muss man da natürlich immer mal gucken). Und da sah ich vor ein paar Tagen bei „Beiträge veröffentlicht“ die Zahl 993. Seitdem habe ich überlegt, was ich als 1000. Beitrag mache und fand, dieser Beitrag sollte dem Blog selbst gewidmet sein. Und hier ist er nun!

Vor ein paar Monaten hat mich ein Journalist gefragt, warum ich eigentlich einen solchen Aufwand mit meinem Blog betreibe. Nun, das hat mehrere Gründe.

Natürlich ist es manchmal recht anstrengend, nach Gesprächen oder Veranstaltungen die Inhalte in einen Text zu fassen, die passenden Fotos rauszusuchen usw. Dennoch war und ist mir wichtig, politische Arbeit transparent zu machen. Ich möchte, dass die Menschen in diesem Land die Chance haben, nachzuvollziehen, was ich als ihre Vertretung im Kreistag und im Landtag den ganzen Tag so tue, was ich im Landtag sage, was ich der Presse mitteile, welche Besuche ich tätige, welche Reisen ich unternehme und welche Gespräche ich führe. Auch hier im Blog kann es nur ein Ausschnitt der gesamten Arbeit als Abgeordnete sein, aber ich finde es wichtig, über meine Arbeit so gut es geht zu informieren, meine politischen Positionen nachvollziehbar zu machen und auch über die Probleme, die an mich herangetragen werde und die ich bearbeite zu berichten. Und oftmals gibt es Dinge, die kann nur ich als Abgeordnete besichtigen oder besuchen und da sehe ich es als meine Pflicht an, die Informationen, die damit verbunden sind, soweit es möglich ist, zugänglich zu machen.

Neben Transparenz gibt es aber weitere Gründe. Einerseits habe ich gemerkt, dass Gespräche oder Erlebnisse, die man aufschreibt, besser im Gedächtnis bleiben. Und so ist das Schreiben der Beiträge für mich inzwischen auch für die Arbeit wichtig geworden, weil es gleichzeitig als Nachbereitung von Terminen fungiert. Die Zusammenfassung für den Blog bringt die Inhalte nochmal ins Bewusstsein und fasst die Aufgaben die sich daraus ergeben zusammen. Ich will das Schreiben deshalb nicht mehr missen und es ist inzwischen Bestandteil meiner Arbeitsweise.

Andererseits fungiert der Blog aber auch als bestes Archiv, das ich habe. Dadurch dass hier jegliche Artikel, Interviews, Reden und Pressemitteilungen veröffentlicht und diese von überall auf der Welt zugänglich sind, greife ich nicht selten von unterwegs auf Dinge zu, wo ich weiß, dass ich da mal was geschrieben hatte und auch wenn jemand eine Frage an mich zu einem Fachthema hat, kann ich immer darauf verweisen, dass er das im Blog nachlesen kann.

Und der vierte – ebenfalls nicht zu vernachlässigende Grund – fürs bloggen ist die Möglichkeit, dadurch eigene Themen zu setzen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nicht selten greifen Journalist*innen Themen auf, die ich hier bearbeite, aber auch die Sachen, die in den Medien sonst keine Chance hätten, sind für Interessiert dadurch zugänglich. Deshalb gibt es auch die Kategorie „Johlige fragt…“, wo ich in Interviewform anderen, die etwas wichtiges zu sagen habe, die Chance gebe, ihre Positionen der Öffentlichkeit über meinen Blog zugänglich zu machen.

Und – damit im Zusammenhang – oftmals gibt es medial kaum die Chance, mehr als ein zwei Sätze zu einem Thema zu sagen, was vielen Themen jedoch nicht gerecht wird. Und so bietet der Blog auch die Chance, Themen ausführlicher zu beleuchten, als es in Presse, Funk und Fernsehen oftmals möglich ist, die eigene Position auszuargumentieren und bspw. bei schwierigen, umstrittenen Entscheidungen ausführlich darzustellen, weshalb ich so gestimmt habe.

Soviel zu den Gründen, warum der Blog so ist wie er ist. Eine Feier des 1000. Beitrags wäre aber nichts, wenn es nicht auch noch ein paar Beiträge dieser 1000 gäbe, die hier noch einmal aufgerufen werden. Und deshalb gibt es hier einerseits die drei erfolgreichsten Beiträge, also die mit den höchsten Zugriffszahlen, und andererseits die drei, die mir persönlich am wichtigsten sein.

Beginnen wir mit den Beiträgen mit den höchsten Zugriffszahlen:

Mit großem Abstand der Gewinner ist der Reisebericht meiner ersten Reise nach Tschernobyl  Es gab auch einen Bericht der zweiten Reise, der jedoch bei weitem nicht die Zugraiffszahlen des ersten erreicht hat.

Den zweiten Platz belegt Bericht über den Tag, als in Nauen die Turnhalle von Nazis angezündet wurde.

Und den dritten Platz belegt – zu meiner großen Überraschung aber auch Freude – ein Artikel über den Truppenübungsplatz Döberitz in seinem politisch-historischen Kontext.

Und welche sind nun die mir wichigsten Beiträge? Das war jetzt mal echt schwer.

Welcher Beitrag den ersten Platz belegt, wusste ich jedoch sofort. Es ist der Beitrag, in dem ich berichte, dass aufgrund meines Blogbeitrags über die Stolpersteinverlegung in Nauen eine Angehörige einer Frau, für die ein Stolperstein verlegt wurde, gefunden werden konnte. Die Frau war durch meinen Blog auf die Verlegung des Stolpersteins aufmerksam geworden und konnte deshalb zur Verlegung anreisen.

Platz zwei ist ein Artikel, der stellvertretend für einige andere steht. Es ist der Artikel, in dem ich bekannt geben konnte, dass der Widerstand gegen die Errichtung einer Sammelstandortschießanlage in der Döberitzer Heide erfolgreich war und die Bundeswehr ihre Pläne aufgegeben hat. Der Blog diente im Vorfeld der Information und auch der Mobilisierung gegen diese Pläne und damit ist dieser Artikel auch verbunden mit einem großen politischen Erfolg.

Und Platz drei ist verbunden mit meinem Highlight der vergangenen Wahlperiode des Landtages: ein Artikel über die Verabschiedung des bundesweit ersten Paritégesetzes durch den Brandenburger Landtag. Ich habe lange für dieses Gesetz gekämpft und bin heute noch ein bisschen überrascht, dass es uns gelungen ist.

Es gibt noch ganz viele andere Beiträge, die mir sehr wichtig sind in diesem Blog. Und wer ein bisschen Zeit hat, kann sich gern auch durch die älteren Beiträge durch klicken. Es gibt viel zu entdecken!

So, und nun ist es gut mit dem Feiern des 1000. Beitrags. Auf die nächsten 1000!