Kurzbericht von der Nachtschicht mit der Polizei in Brandenburg an der Havel

Kurzbericht von der Nachtschicht mit der Polizei in Brandenburg an der Havel

Bereits in den vergangenen Jahren habe ich Nachtschichten bei der Polizei im Havelland (Berichte hier und hier und hier) und beim Kriminaldauerdiest in Potsdam mitgemacht, um mich aus erster Hand über Anforderungen, Tätigkeiten, Ausstattung und Abläufe der Polizei in Brandenburg zu informieren. Die Erfahrung der vergangenen Male waren, dass man einen guten Enblick in die Polizeiarbeit bekommt und vor allem die Gespräche mit den Kolleginnen und Kollegen deutlich machen, was sie derzeit umtreibt, womit sie zufrieden sind und womit nicht. Und gleichzeitig ist es auch ein Stück weit Wertschätzung für diesen anspruchsvollen und wichtigen Beruf.

Bei meinem letzten Besuch in der Polizeidirektion West Ende März hatte ich deshalb mit dem Leiter der Polizeidirektion, Herrn Meyritz, verabredet, auch in diesem Jahr eine Streifenfahrt mitzumachen. Den Vorschlag, dies in Brandenburg an der Havel zu machen und nicht wie sonst im Havelland, fand ich gut, weil Polizeiarbeit in einer Stadt sich noch einmal unterscheidet von der in einer ländlichen Region.

Und so war ich am Dienstag Abend pünktlich um 20 Uhr auf der Wache. Nach einer kurzen Einweisung, Information über die Lage und Unterschreiben der Datenschutzerklärung begann auch schon eine spannende Fachdiskussion mit dem Dienstgruppenleiter zur Kriminalitätsentwicklung im Inspektionsbereich, zur Entwicklung der Personalstärke, zur Zufriedenheit der Kolleg*innen und zur Entscheidung des Landtags über das novellierte Polizeigesetz. Diese Themen bestimmten dann auch die Gespräche der Nacht. Parallel wurde mir die Software zur Einsatzbearbeitung und -koordination ausführlich erläutert.

Die Besatzung, die ich begleiten durfte bestand aus einem sehr erfahrenen und einem in Ausbildung befindlichen Kollegen. Die beiden haben mir von ihrer Motivation, Polizist zu werden, erzählt. Der ältere Kollege konnte zudem auch viel über die mit den Jahren bei der Polizei vollzogenen Änderungen, aber auch die veränderten Anforderungen erzählen. Das war sehr spannend!

Viel los war übrigens nicht. Ein Diebstahl aus einer Wohnung, ein Fahrraddiebstahl und eine Prügelei unter angetrunkenen Personen waren die Einsätze, bei denen ich dabei war. Parallel wurden noch ein paar Objekte angefahren, bei denen regelmäßig nach dem Rechten gesehen wird. Auf die Begleitung eines Schwerlasttransports habe ich verzichtet und stattdessen noch Eindrücke auf der Wache eingesammelt.

Irgendwann zwischenduch war auch immer mal Zeit, ein bisschen was über die Arbeit von Landtagsabgeordneten zu erzählen. Das stieß auf einiges Interesse und natürlich habe ich die Dienstgruppe am Ende zu einem Gegenbesuch im Landtag eingeladen.

Auch in dieser Nacht habe ich wieder viel über die Arbeit der Polizei, über Motivation und Unzufriedenheiten gelernt. Ich habe motivierte Kollegen kennen gelernt, die super professionell mit den verschiedenen Situationen umgehen und sich gefreut haben über das Interesse an ihrer Arbeit. Herzlichen Dank für die Eindrücke und vor allem für die tägliche Arbeit zu Schutz der Bevölkerung! Danke!